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The Gospels

 

Zum Anlass und Ende der Serie "Evangelien"

"Ikonen" - oder: Woran wir glauben"

Religion? - Ein paar persönliche Gedanken

Gedanken zur Konzeption

Evangelien = "Kunst"?

Wie ich arbeite

Nord- und West-Empore

 

 

Ab Sonntag "Invocavit" 2009 (01. März) wurden in St. Christian Garding bildnerische Metaphern zum Evangelium der jeweiligen Sonntage gezeigt. Die Motive wurden von Thomas Weisenberger konzipiert und ausgeführt, dann auf Leinwand übertragen und in die früher bereits mit Bildmotiven ausgestatteten, mittlerweile aber übermalten Kassetten der Orgel-(West-)Empore eingepasst. Alle Motive können als handsignierter Kunst(Einzel-)druck bestellt werden / pictural metaphors of the gospel themes during the holy year.  All motifs are available as special handsigned art prints.
 

 

Die Motive (zur Vergrößerung bitte anklicken / please click on the several themes to enlarge):
INVOKAVIT REMINISZERE OKULI LAETARE

 

 

JUDIKA OSTERN QUASIMODOGENITI MISERIKORDIAS D.

KANTATE

ROGATE

PFINGSTEN / Pentecostes

TRINITATIS

13.So.n. Trinitatis 14.So. n. Trinitatis 15. So. n. Trinitatis 16. So. n. Trinitatis
Erntedank / Thanksgiving Reformation Advent

 

Alle Motive können als Kunstdruck bestellt werden. / order form for art prints

 

 

 

 

Zum Anlass und (vorläufigen?) Ende der Serie "Evangelien":

 

Stell Dir vor, es gibt ein 900-Jahr-Jubiläum zu feiern - und wird allgemein ignoriert. Historisch nachgewiesen wurde im Jahr 1109 eine christliche Gemeinde in einer Holzkirche bei Garding (Sandwehle) gegründet - ein denkwürdiges Ereignis in der frühesten Christianisierung des "hohen Nordens". Aber niemanden schien der Termin zu interessieren. Elisabeth als örtliche Kantorin und ich machten uns Gedanken und entwarfen in Eigeninitiative ein Jubiläumsprogramm: eine Konzertreihe in St. Christian und das Projekt "Evangelien" für die leeren Kassetten der Westempore - es sollte eventuell als zeitlicher "Brückenschlag" laufen bis zum Jahr 2017, dem 900-jährigen Jubiläum des "steinernen" Kirchenbaus von St. Christian. Pfarrerin und Kirchenvorstand "segneten" das von mir honorarfrei zur Verfügung gestellte Projekt ab, und ich begann die "Evangelien" zu entwickeln, zu malen und aufzuhängen. Dann begann etwas, das ich in vielen Jahren meiner Tätigkeit als Kunstmaler nicht erlebt hatte: ein "Bildersturm" wie zu Calvins Zeiten. Proteste, Schmähungen, Beleidigungen und Beschimpfungen (einige Male sogar in schriftlicher Form). Allerdings weder aus der Gemeinde, die es mehrheitlich schön fand, dass die graue Westempore wieder visuell "bespielt" wurde, noch von Touristen oder anderen Besuchern der Halbinsel, sondern von selbst ernannten Kirchenschützern der näheren Umgebung (!). Der Gemeinderat gab dem zuletzt statt und ich entfernte nach einigen Monaten, was bereits entstanden war: die Kirche war somit erfolgreich davor "geschützt" worden, dass an religiöse Inhalte in neuer gestalterischer Interpretation erinnert wurde. Um Inhalte - christliche oder allgemein religiöse - ging es allerdings nicht. Es sollte einfach ein altes Gebäude im Dafürhalten einiger "Bewahrer" genau so bleiben, wie es "immer" war. Trugschluss dabei: St. Christian hat viele Wandlungen im Lauf der Zeit erfahren und das Projekt "Evangelien" war ohnehin temporär geplant (s.o.). Ich rätsle noch immer, ob das nun eine "evangelische" Spezialität war? (ich kam ja erst durch die Beziehung mit meiner Frau Elisabeth in nähere Berührung mit dieser Religionsgemeinschaft). Bereits 1992 wollte mich jedenfalls "unberufen" ein evangelischer Jung-Geistlicher aufgrund meiner Beschäftigung mit Astrologie als Hexe verbrennen und entblödete sich nicht, dies an mehreren Sonntagen von der Kanzel herab kund zu tun (ohne überhaupt gesehen, geschweige denn verstanden, zu haben, gegen was er da lauthals schwadronierte), was meiner damaligen Ausstellung guten Zuspruch und wohlwollende Kritiken verschaffte..., während ich in bestem Einvernehmen mit dem vorgesetzten Dekan stand, dem der ganze Radau eher etwas peinlich war....). Mit der katholischen Kirche wiederum verbanden mich in der Vergangenheit beruflich und privat immer wieder eher freundliche Kontakte (Die Internetseiten der "Bistums-Museen Regensburg", eine der größten Sammlungen kirchlicher Kunst, führten u.a. meine Homepage einige Jahre lang in der Rubrik "empfehlenswerte Links" auf - mittlerweile gibt es allerdings generell keine Linkempfehlungen mehr auf dieser Seite) - aufgewachsen bin ich allerdings in einem weltoffenen Methodismus. Ich selbst sehe mich durchaus als religiösen Menschen, aber eben auch ganz bewusst "zur Freiheit berufen".

Eine eventuelle weitere Entwicklung der Serie erfolgt nun eben nicht mehr mit Bezug zur St. Christian-Kirche in Garding, in der die ersten Motive der Serie präsentiert und formal dem Innenraum der Kirche angepasst wurden. Auch ein Bezug zu einer bestimmten Religionsgemeinschaft oder einer anderen Institution ist im Weiteren nicht mehr gegeben. Diese Entpflichtung ermöglicht als positiver Aspekt nicht nur eine formale Erweiterung in andere Darstellungsstile wie z.B. in der Serie "Wir Engel". Auch in Intension und Interpretation der Themen ist damit eine freiere Entwicklung als Teil der Serie "Weltformel" möglich. 

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copyright: Thomas Weisenberger 2009