DIESES BOOT IST INZWISCHEN VERKAUFT! Bei Interesse: Weitere Spezifikationen
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Eigenschaften/Umbauten/Einbauten/Änderungen > Bemerkungen und Erfahrungen:
GesamtFazit nach 4 Wochen auf der Ostsee: Die Varianta ist kein LuxusSchiff aber ein brauchbares "Nest" auf dem Meer. Wir haben uns stets sicher und wohl gefühlt (dies allerdings auch, da wir, was Wetter, RoutenPlanung und Besegelung betraf, keine unnötigen Risiken eingingen) und es hat wirklich Spaß gemacht, mit dem Boot unterwegs zu sein. Einschränkung: Ab Wind 6 und Welle 1,5 gehört die Varianta spätestens unter Landschutz oder besser noch in einen Hafen.
Stauraum: Eine ca. 1,60 m lange, ca. 30 cm schmale Schublade unterm CockpitBoden und das Öffnen der HohlKörper unter den achteren Kojen brachte einiges an zusätzlichem (kühlem) Stauraum. Der BatterieKasten wurde im HohlKörper vor dem Mast versenkt. Durchgehende Hängetaschen (Länge ca. 120cm, Höhe ca. 30cm) mit je 4 Unterteilungen für Wäsche an den Seiten des Vorschiffs haben sich als sehr praktisch erwiesen. Der BugStauraum wurde nur zur Aufbewahrung des SpinnakerSacks gebraucht.
Motor im Schacht: Als brauchbar (und für den begrenzten Raum passend) hat sich ein 6 PS Yamaha erwiesen. Damit ist auch der BordStrom auf Fahrt einigermaßen gesichert. Als Propeller empfehle ich einen SchubPropeller. Er ist langsamer, aber kräftiger und ist im Rückwärtsgang zwar keine "Offenbarung", aber um einiges effektiver als der serienmäßig montierte. Der Motor muss dann stärker geneigt werden, da die Propellerschaufeln ansonsten bei extremem Einschlag der Pinne nach backbord mit dem Ruderblatt in Berührung kommen. (Wenn man sich bei überraschend auftretendem Schwerwetter mit hoher Welle in Sicherheit bringen will, ist ein guter Motor mit ausreichend SchubKraft gerade bei einem kleinen Boot nachgerade überlebenswichtig - (kaum feststellbare) Einbußen bei der SegelLeistung nehme ich dabei gerne in Kauf). Durch die Positionierung des Motors im Schacht hatten wir selbst bei 1,5m Welle "gegenan" kein einziges Mal den Propeller in der Luft.
Matratzen: Da die Matratzen auf den KunstStoffHohlKörpern von unten zu wenig Luft bekommen, wurden Holzroste eingepasst. Die KunstStoffBezüge der Polster wurden durch BaumwollStoff ersetzt.
Segel: Über unsere Erfahrungen mit verschiedenen Segel-Kombinationen kann noch nichts definitives ausgesagt werden, da das Original Hauptsegel sehr malade war und auch bei sorgfältiger Trimmung nicht optimal stand. Ersatz ist bereits in Arbeit. Ganz subjektiv ist jedoch festzustellen: Ich habe die Varianta mit Rollfock kennengelernt. Mein Boot hat aber 4 Vorsegel (incl. Spi) - und das bringt bei etwas Mehrarbeit entschieden mehr SegelSpaß, da jedes Segel seinen eigenen Charakter hat und in Verbindung mit verschiedenen HauptSegelReffs interessante Kombinationen auch bei stärkerem Wind zulässt. Sehr positive Erfahrungen haben wir platt vorm Wind mit einem sauber arrangierten Schmetterling mit ausgebaumter Genua gemacht. Ein Bullenstander, der zum schnellen Fieren auf einer Klemme im Cockpit belegt wurde, war auch bei schwächerem Wind obligat. Bei Schwachwind haben wir mit einem in wenigen Augenblicken gehissten frei fliegenden Spi alle anderen Boote (mit Schmetterling etc.) hinter uns gelassen. Eine Lage, bei der das Freibord eine wichtige Rolle gespielt hätte (kurze Böen ausgenommen), sind wir bisher nicht gefahren, da wir bis jetzt unser Gefühl für das Boot noch nicht überschätzen wollten.
Schwert: Völlig subjektiv > Wir haben verschiedenste Stellungen auf Am- Wind- Kursen ausprobiert. Unser Fazit: Das Boot schob bis zu 10° mehr Lage und verlangsamte bis zu 1 Knoten. Die Abtrifft war bei voll eingefahrenem Schwert laut GPS nur minimal, bei ausgefahrenem Schwert jedoch teilweise sehr hoch, da die Strömung mehr AngriffsFläche hatte. Ob ein leichter Bogen im Kurs bei WindAbtrift durch die höhere Geschwindigkeit und die verringerte StromAbtrift ausgeglichen werden kann, ist wahrscheinlich ein Thema für tagelange Diskussionen (smile).
Speed: Unsere ReiseGeschwindigkeit bei genügend Wind betrug bis zu ca. 5 Knoten. Schnellste erreichte Geschwindigkeit (ohne feststellbaren Strom): 7,6 Knoten. (Alle Angaben nach GPS). Das sind keine regattatauglichen Werte, aber sie wurden sicher (!) und ohne unnötige Experimente erreicht. Wir erhoffen uns noch etwas Steigerung durch das neue HauptSegel. Eine merkliche Verbesserung des Potentials konnten wir erzielen, wenn ich (selbstverständlich angeleint) ganz auf die hohe Kante im MittschiffsBereich stieg und mich außerbords lehnte. Versuche mit TrapezGurt sind für den JahresWechsel im Mittelmeer geplant.
Das war ein durch ein paar spezifische Bemerkungen zum Boot erweiterter Auszug meiner in der Segler-NewsGroup veröffentlichten "TörnNotizen" vom OstseeTörn August 2001.