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in Kurzform neu erstellt nach Hacker-Angriff (2011):

Objektausstellung

"Chaos im Kunstgewölbe"

Besorgte Bürger befürchteten bei der ersten Voranzeige dieser Ausstellung 1994 Anarchie und Revolution, vor wenigen Tagen (Stand 2008) wurde diese Seite gar (irrtümlicher Weise?) von Hackern (die wohl nicht allzu viel Ahnung von der behandelten Materie hatten) zerstört. In Wirklichkeit ging es in dieser Rauminstallation mit meinen Objektarbeiten um die Philosophie des von der Physik vorgestellten "Chaos-Prinzips". Es ging um Metaphysik und Gedanken um die menschliche Befindlichkeit in der "An- oder Abwesenheit Gottes". Ein paar Besucher verstanden das sogar. Hier ein paar Eindrücke aus dieser Ausstellung, ganz unten einige ausführlichere Erklärungen zum Objekt "Postmoderne":

Doppeltryptichon Im Leben / im Tod

 

 

 

 

 

Archaic Message

 

Das trojanische Pferd der Postmoderne

 

 

 

Evolution

 

 

Vom sorgsamen Umgang mit der Natur

 

 

Hülle - Die Wandlung



Kunstobjekt zum Jahreswechsel – 2024 aktueller denn je: „Das Trojanische Pferd der Postmoderne“ (siehe oben). Das Objekt stammt aus meiner Konzeptausstellung „Chaos“ von 1994 und ist heute aktueller denn je. Natürlich richtete ich damals kein „Chaos“ an (auch wenn manche Dinkelsbühler das angesichts der Ankündigung befürchteten – wieder mal ohne sich über die inhaltlichen Hintergründe informiert, geschweige denn, sich mit diesen inhaltlich beschäftigt zu haben). Es ging mir um ein Spiel mit Grundlagen und Übertragbarkeit der sogenannten „Chaostheorie“, die sich u.a. mit der Dynamik von Entwicklungen beschäftigt. Das können physikalische, chemische, oder in Abwandlung auch gesellschaftliche und/oder politische Entwicklungen sein.
Das Objekt „Das trojanische Pferd…“ zeigt das Prinzip der Moderne, dargestellt als schwarzer Kubus, der auf einer Basis aus verrotteten Balken ruht, beweglich durch Holzräder, um diese „Moderne“ wo auch immer einzuführen. Aus diesem Klotz wächst nach oben ein Chaos-Gestrüpp aus auch schon wieder abgestorbenem „Wildwuchs“, aus dem Farben auslaufen, die die Moderne als beliebig abtropfende Grundfarben Rot/Blau/Gelb kontrastieren.
Ein paar Tipps zur Interpretation: die bereits in der Antike skizzierte und ab dem Mittelalter auch in der westlichen Gedankenwelt Fuß fassende Aufklärung steht auf einem verrottenden Fundament überkommener Wertvorstellungen, die aber immerhin noch als „Fahrwerk“ dienen, um die Moderne auf verschiedensten Wegen in verschiedenste Bereiche einzuführen. Neue Wachstumsbewegungen einer „Post-Moderne“ wuchern wild aus der Moderne heraus, sind aber auch schon wieder abgestorben, da ihnen eine lebendige Basis und Kontinuität zu lebendigen „Wurzeln“ fehlt – die Substanz der Moderne wird in der Postmoderne zu einer modernistischen Mode. Bleiben „schön bunt“ die abfließenden Farben, die zwar die Moderne auflockern, aber letztendlich weder für die Moderne noch die Postmoderne Sinn ergeben und die Basis schon gar nicht erst erreichen. (Deutungsmöglichkeit: unsere „modernen“ Umweltbestrebungen scheitern trotz „moderner“ Aufbrüche an den als Grundbedürfnis empfundenen archaischen Ansprüchen unserer Wohlstandsgesellschaft). Der Moderne bleibt so das Schicksal eines „Babylonischen Turms“ (die Geschichte taucht in den Erzählungen vieler Kulturen auf) nicht erspart: ein Scheitern durch kulturelle Missverständnisse und Beliebigkeiten, die in der Babylon-Erzählung als „Sprachverwirrung“ geschildert werden (nachzulesen in Gen.,11, 1-9; Erklärt in Wikipedia „Turmbau zu Babel“).
Dieser Gedanke referiert auch den Titel der Ausstellung „Chaos“, zu dem in der Entstehungszeit des Objekts auch die aus der experimentellen Mathematik stammende Idee der „Fraktale“ gehört ohne die die heute in aller Munde befindliche „Artifizielle Intelligenz“ nicht denkbar wäre. Die „Architekten“ der „K.I.“ warnen bereits seit geraumer Zeit schon wieder vor ihr, aber die ungebremste (und oft ungenügend reflektierte) Begeisterung für alles „Moderne“ (sic!) befördert auch diesen Babylonischen Turm in ungewisse Dimensionen. Zum Weiterdenken empfehle ich, auch weitere nicht bekannte Stichworte in Wikipedia nachzuschlagen und ansonsten ein Gasthörer-Abo für Vorlesungen zu abendländischer Geistesgeschichte zu buchen.
Viele Menschen haben dankenswerter Weise in den vergangenen Jahrzehnten meine formal einfacher zugänglichen Arbeiten geschätzt, was mir die finanzielle Möglichkeit gab, auch Konzepte wie die „Chaos“-Ausstellung und andere zeit-, arbeit- und finanzielle Mittel (bis zu 126.000,00 DM) fordernde Projekte zu verwirklichen, auch wenn sie natürlich in der Breite weit weniger Interesse fanden und noch weniger gedanklich nachvollzogen wurden (ich glaube, sonst wäre ich aufgrund meiner zuweilen ketzerischen Ideen doch noch auf irgendeinem Scheiterhaufen gelandet). Dadurch, dass ich diese Konzepte stets in eigensinniger Unabhängigkeit von irgendeinem „Kunstbetrieb“ oder auch nur Kunstverein, realisierte, landete auch kein Stück je in einem Museum. Aber Ideen und Grundgedanken konnte ich immer wieder in die Konzepte der formal leichter zugänglichen Arbeiten hintergründig einfügen. Oft ohne dass das den geneigten Betrachtern bewusst oder von ihnen nachvollzogen wurde. Die Wenigen, die mich „erwischten“, verfügten wiederum über genügend Bildung, um zu erkennen, dass es sich nicht um Angriffe sondern Angebote und Anregungen handeln soll: würden die Aussagen und Hinweise, die alleine in dem Objekt „Das Trojanische Pferd der Postmoderne“ stecken in der zugrunde liegenden Breite rezipiert und verstanden – ich müsste vielleicht doch noch den Scheiterhaufen oder zumindest den „Shitstorm“ einiger Trolle befürchten. Zu meinem Glück sind Internet-Trolle und Bildung zwei „Größen“ die gemeinhin sehr geringe Schnittmengen aufweisen….