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Donnerstag, 15. April 2004 * Kalamata * War wohl nichts mit Auslaufen zum Ansegel-Törn nach Agios Andreas - Peter steckt mit einer Erkältung im Bett. Nicht dass es nun langweilig würde. Wir leben grade mitten in einem Krimi, der uns Gott sei Dank zwar nicht direkt betrifft, aber "nette" Details enthält: uns bekannte Yachties in Handschellen (von Griechen in den Abendnachrichten im TV entdeckt), ein Geheimagent a.D., der das schon vor geraumer Zeit orakelte, fluchtartig zum gleichen Zeitpunkt verschwindende andere Yachten, Rauschgift (in den Bergen hinter Kalamata soll es riesige Marihuna-Plantagen geben). Wie das alles zusammenpasst, wissen wir nicht - wir beobachten einfach und spekulieren genussvoll.... Nicht dass unser Hafen jetzt zu einem Räubernest geworden wäre - die meisten Yachties sind harmlose Langfahrer wie wir. Aber internationale Häfen sind eben immer besondere Punkte, an denen auch dies und jenes "angeschwemmt" wird, das nicht nur Yachtsport und Reisen im Schilde führt ....

Mit unserem Lachs und den Putenfilets, die wir zum Ansegel-Barbecue in Agios Andreas gekauft haben, haben wir nun eben gestern einen Grillabend für "den Steg" gegeben. War wieder sehr nett und danach saßen wir noch lange mit Ralf zusammen, um seine weiteren Pläne zu besprechen: wenn er sein Boot verkauft hat, startet er in Richtung Südsee, um mit einem Skipper, den man getrost als "knorrige Seglerlegende" (3 Weltumrundungen "einhand") bezeichnen kann, auf einer klassischen "Colin Archer" aus Holz noch einmal "rund" zu segeln. Wir werden für Ralf ein Archiv seiner Notizen anlegen und ein kleines Online-Logbuch führen. Was dann dabei herauskommt, wird sich zeigen. Der alte Skipper hat wohl in der Vergangenheit einige Anfragen von Verlagen ausgeschlagen. Vielleicht klappt´s ja auf diesem Weg, seine riesige Erfahrung und tausende großer und kleiner Geschichten zu bewahren. Wir entwerfen schon mal einige Ideen für eine originelle und professionelle Konzeption des Projekts. Mit Hilfe des  Internets ist es ja sehr einfach, dass uns Ralf während seiner auf die Dauer von ca. drei Jahren geplanten Reise immer wieder Bild- und Textmaterial zur Sichtung und Archivierung zuschickt. 

Ansonsten ist noch zu erwähnen, dass uns Ralf eine wunderschöne (und sündteure) Gasdruck-Petroleumlampe aus seinem Schiffsfundus geschenkt hat, weil er meinte, er brauche sie ja nun doch bald nicht mehr. Das Hightech-Gerät macht aus fein zerstäubtem Petroleum ein Licht von enormer Helligkeit (nicht zu vergleichen mit Lampen aus dem Baumarkt), sieht "schön schiffig" aus und ist nagelneu! Wir waren richtig gerührt.