Schachparabeln News Home

Wenn mir ein Thema gefällt und/oder mich stärker beschäftigt, male ich nicht nur ein Bild darüber, sondern gerne auch mehrere Versionen - in anderer Form oder mit neuen Details (wie zum Beispiel beim Thema "Goldberg-Variationen" in der Musik-Serie). Weitere Versionen dieses Motivs finden Sie in der Serie "Schachparabeln" / If I really like a special theme, I draw several versions of it. With different interpretations or additional details (as, for example, the theme "Goldberg Variations" of the "Music Series". More versions of this theme you can find on the pages of "chess metaphors".

"Political Correctness", Aquarell / Kreiden auf strukturiertem Bütten, 36 x 48 cm

 

 

Zum Titel-Thema ein Zitat aus "Uncyclopedia": "Bei der political correctness (PC) handelt es sich um eine der segensreichsten Erfindungen der neueren Menschheitsgeschichte. Die Grundidee besteht darin, dass wir doch alle Individuen sind, die eigentlich nichts anderes wollen als Friede, Freude und Eierkuchen (von Sex, Drugs und Rock'n Roll, sowie dem einen oder anderen Gewaltausbruch mal abgesehen, siehe Burn-Auto-Syndrom). Auch fanatische Terroristen und Massenmörder sind ja, wie der Gutmensch weiß, eigentlich nur fehlgeleitete Unterdrückte und tief leidende Kreaturen - selbst nur Opfer von irgendwem oder irgendwas, die den Ermordeten gar nichts Böses tun wollen. Die Terroristen wollen nur zartfühlend auf ihr Leid aufmerksam machen, das vom bösen Westen, nicht aber von den korrupten arabischen Regimen verursacht werde, aus dem sie selbst stammen....." >>weiterlesen>> / some remarks about the theme of this painting you can find on "Uncyclopedia"
Vielleicht bietet dieser Text einen ersten Anhaltspunkt für die Interpretation des Bildes. Ein eigener Text, den ich vor nunmehr 18 Jahren verfasste, könnte ebenfalls hilfreich sein: "Sag Was".
Zum Stil: mein "Stil" ist das, was sich über 50 Jahre hinweg entwickelt hat und nun eben dabei heraus kommt, wenn ich zu Pinsel und Griffel greife. Die Motivation, dies gerade so beizubehalten, habe ich bereits vor einigen Monaten im Text "Handschriftlich" notiert - und dass das sowohl für meinen Mal- als auch meinen Lebensstil gedacht ist. Vor einigen Tagen wurde ich mal wieder zum gefühlten 5632. Mal gefragt, was denn nun "Kunst" sei und ob das nun "Kunst" sei, was ich da mache - man selbst sei sich ja recht unsicher bei der Belegung des Begriffs. Meine Standart-Antwort seit Jahrzehnten: Geht mir auch so. Was ich dann bitteschön hier fabrizieren würde? Nächste (in Jahrzehnten wohl durchdachte) Erklärung: Menschen hängen sich an die Wand, woran sie im weitesten Sinn "glauben". Das heißt, was persönlich als wert- und sinnhaltig empfunden wird. Sei es ein religiöses Thema zwischen Kreuz und Buddha, fließend der Übergang zur Esotherik, oder "Natur", oder "Heimat", oder "Musik" - da wiederum könnten es z.B. meine "Bilder über Musik" sein. Oder Nachdenken mit einem Schuss (Selbst-)Ironie? Dann könnte es vielleicht sogar das oben gezeigte Bild sein. Stil? Egal. (Hilfreich zu diesem Thema vielleicht mein kurzer Vortrag zum Begriff der Schönheit "Beauty Now" als Internet-Video) Eventuell reichen bereits ein paar Striche und Punkte, um das bevorzugte, positiv belegte, also "geglaubte", Thema am treffendsten darzustellen, vielleicht ein Photo, und vielleicht schaffe ich es eben, mit meinem ganz eigenen Stil der Darstellung, für den Betrachter (in dessen Auge ja letztendlich "die Kunst" liegen soll) die geeignete "Sprache" für den Ausdruck eines bestimmten Themas zu finden. Das ist aber keine Frage der "Kunst" (die es "als solche" schlicht nicht gibt, auch wenn viele den Begriff für sich und ihre Vorstellungen vereinnahmen wollen), noch gar eine Frage der Kunst-Politik - und die verstehe ohnehin, wer will: auch sie oft vom wechselnden Gewoge auf dem Schlachtfeld der "Political Correctness" arg hin und her gebeutelt und oft genug nur noch ein Spielball von Modeerscheinungen mit mehr oder weniger intellektuellem "Firnis" - der zumeist keinem nachdenklichen "Kratzen" standhält (weshalb er von den Protagonisten um so militanter verteidigt wird). Stichwort unter vielen Floskeln: "Ich gehe da ganz rein ins Material" - L´art pour l´arte, "Kunst" die sich nur noch mit sich selbst beschäftigt und dabei zumeist fast zwangsläufig zu nichtssagenden Resultaten kommt; immer verwechselbarer und im Konzept dünn wie die Schale eines Retorten-Eis - aber mit einem Wust an vollmundigen Erklärungen. Oft verbunden mit kommerziellen Interessen in Schwindel erregenden Größenordnungen - und spätestens da wird es dann ganz entschieden unappetitlich (unter anderem zu besichtigen im jüngst auf "ARTE" gezeigten Film "Die Millionenblase" - Kopie kann gerne von mir bei Interesse kostenlos ausgeliehen werden).
Jenseits solcher Überlegungen und Entwicklungen geht meine Arbeit immer von einem durchdachten Hintergrund aus und ich stelle das Resultat meiner Überlegungen mit etwas (kunst-?)handwerklichem Aufwand dar - aus Achtung vor dem Thema und dem Betrachter: schau her, ich habe mir die Mühe gemacht, gründlich nachzudenken und sorgfältig zu "formulieren". Weil mir beides Freude macht - und dir vielleicht auch. Nicht mehr. Aber, ganz ausdrücklich, auch nicht weniger. "Kunst"? Pffffrrrrt..........

"Kunst ist, wenn man´s nicht kann, weil - wenn man´s könnte, wär´s ja "keine Kunst" mehr.... (Nestroy)