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Astrologie für Ungläubige

Astrologie ist keine Religion. Noch nicht einmal ein Ersatz dafür. Sie hat kein transzendentes Heils- oder UnheilsVersprechen mit Himmel und Hölle, keinen Gott und keine komunitarisch verbindende oder einbindende Funktion. Astrologie muss nicht geglaubt werden. Man kann sie ganz einfach beobachten wie andere Phänomene auch. Astrologie beschreibt MenschenTypen. Sie stellt im einfachsten Fall fest, dass ein Mensch, der im warmen sonnigen Mai die ersten ganz existentiell erfahrenen Tage nach seiner Geburt erlebt, welche einen tiefen Eindruck in seiner Seele hinterlassen, ein sinnlicher, erdverbundener Mensch wird, während ein im kalten November Geborener in einem Teil seiner Persönlichkeit ein eher in sich gekehrtes Wesen haben wird. Die ZeitSpannen der so gewonnen Typisierung werden jeweils sichtbaren Sternbildern zugeordnet, deren Symbol am ehesten den Eigenschaften des jeweiligen Typs entspricht. Das ist, extrem vereinfacht, Astrologie. Es wird natürlich versucht, die komplexen Phänomene an vielen weiteren Ursachen festzumachen, zu definieren und zu erklären. Wenn man die enorme Kraft des Mondes auf Ebbe und Flut oder den Einfluss von SonnenProtuberanzen auf unseren Planeten betrachtet oder die Wirkung von MagnetFeldern, liegen Vermutungen in der Richtung einer Beeinflussung nahe. Da dies jedoch in ein unermessliches Gebiet führt, für das bis jetzt in weiten Teilen noch keine stichhaltigen Erklärungen zu finden sind, bleibt bis auf Weiteres das Fazit: Die Auswirkungen des Phänomens "Astrologie" können empirisch beobachtet und klug genutzt werden, eine Erklärung durch derzeit existierende Denkmodelle gibt es jedoch nicht - aber die gibt es auch für viele Fragen der "etablierten" Wissenschaften nicht. Wir können uns verhalten wie ein Mensch im Mittelalter, der die Welt als Scheibe betrachten will, bis ihn die Reise mit einem Raumschiff eines augenscheinlich "Besseren" belehrt. Ich halte mich lieber an Columbus...

Viele Menschen verhalten sich, wie wenn sie kein Bestandteil der Natur, ja, nicht einmal der Erde, wären. Da künstliches Licht dies erlaubt, arbeiten oder feiern sie die ganze Nacht, wenn die Mode es vorschreibt, setzen sie ihren Körper gewollter MangelErnährung aus und aus gesellschaftlichen oder beruflichen Zwängen heraus gönnen sie Körper und Geist keine Minute der dringend benötigten Stille und Entspannung. Sie verlieren den Bezug - zuerst zu sich selbst und danach zu allen natürlichen Zusammenhängen, mit denen sie eigentlich in Einklang leben sollten. So wissen die Menschen zwar ihr GeburtsDatum, aber sie wissen nicht mehr, was es bedeutet. Es gibt so viele Maßstäbe in unserer konstruierten Welt, welche die Bedeutung eines Menschen zu kennzeichnen scheinen: Geld, Position, Macht, gesellschaftliches Ansehen. Der eigentliche Mensch mit seinen ursprünglichen Anlagen scheint dahinter unwesentlich - fast schon störend. Wie wenn eine bestimmte GeldSumme oder Position einem neutralen Werkstück aufgeprägt würde und dies durch die Aussage dieser jeweiligen Qualitäten den Rohling erst zu einer definierbaren Persönlichkeit machen würde. Aber unter dieser aufgeprägten Maske werden die Menschen krank. Die Seele erstickt und die Folgen füllen PsychiatriePraxen und Krankenhäuser.

Die Erben der humanistischen Traditionen, deren oberstes Gebot im "Erkenne dich selbst!" lag, wissen immer mehr über WirtschaftsDaten, angesagte ModeTrends und naturwissenschaftliche Entdeckungen. Über sich selbst wissen sie immer weniger. Wenn sie in sich schauen, gleicht das einer Autofahrt mit verbundenen Augen durch die RushHour einer MillionenMetropole. Also wenden sie ihren Blick schnell wieder auf äußerliche Sicherheiten und Halt gebende IdentifikationsMöglichkeiten, auch wenn diese oft genug ihren eigentlichen Bedürfnissen diametral entgegenlaufen.

Wer seine eigenen Potentiale kennt, kann bewusster und effizienter mit ihnen umgehen. Wer sie nicht kennt, versucht eine Uhr mit dem VorschlagHammer zu reparieren und eine Pyramide mit einer Pinzette zu bauen. Weil er über seine ureigensten mentalen Werkzeuge und ihren sinnvollen Einsatz nur äußerst vage Vorstellungen hegt.

Astrologische Darstellungen eines jeweiligen MenschenTyps können dazu beitragen, sich in der Beschäftigung mit ihnen ein Bild über die eigenen Potentiale und Möglichkeiten zu schaffen. Schon allein darin liegen so reichhaltige Möglichkeiten, dass es wunderlich erscheint, wenn diese gerade heute in einer Zeit, in der von jedem Menschen ein immer höherer Grad an persönlicher Effizienz gefordert wird, immer mehr ignoriert werden.

Ein Grund liegt wohl in der oft ablehnenden Haltung unserer Kirchen (absichtlich nicht: Religionen). Dies ist recht unverständlich, da die transzendente, konsensstiftende und gemeinschaftsfördernde Botschaft ihrer Lehre Astrologie weder ausschließt noch ersetzt. Theologische Dispute an dieser Stelle liegen mir fern, ich fühle mich dazu weder "berufen" noch ausreichend qualifiziert. Nur so viel aus meiner persönlichen Sicht: Ausgrenzung von Erkenntniswegen kann nicht im Sinn einer Lehre liegen, die "zur Freiheit berufen" will. In der Bibel steht: "Prüfet alles - und das Gute behaltet". Es gibt in der Astrologie nichts zu "bekehren" und daher auch nichts zu "verteufeln". Die Kirche hat sich im Verlauf der Aufklärung immer wieder wenig erfolgreich und letztendlich wenig konstruktiv gegen Erkenntniswege (Naturwissenschaften, Psychologie) gewandt, anstatt integrierend und begleitend zu wirken. Und dies stets zum eigenen Nachteil und unter immer weiterer Preisgabe ihrer "GlaubWürdigkeit". Dies ist äußerst bedauerlich, da in der Weisheit jeder Religion so große Potentiale liegen, dass es mehr als wünschenswert erscheint, dass ihre "Hüter" (Pastores) diese nicht in unnützen und wenig konstruktiven Ausgrenzungs - Scharmützeln verspielen.

Ein anderer Grund liegt wohl in der immer stärker naturwissenschaftlich geprägten Orientierung unserer Gesellschaft. Wie Astrologie keine Religion ist, ist sie aber auch keine NaturWissenschaft. Oft genug wird jedoch versucht, Astrologie mit Werkzeugen der NaturWissenschaft zu messen. Die Ergebnisse gleichen denen, die entstehen, wenn man versucht, Strom an einer Steckdose mit dem Zollstock zu messen. Und was mit dem "Zollstock" der Naturwissenschaften nicht messbar ist, gibt es nicht - oder wird zumindest als inexistent definiert. Dass Menschen ein ungutes Gefühl beschleicht, wenn sie nur noch als durch chemische Prozesse in Gang gehaltener ZellKlumpen definiert werden, lässt jedoch an der Allgültigkeit wissenschaftlicher Erkenntnisse zweifeln. Zumal selbst unter Wissenschaftlern gilt, dass Wissenschaft nur den "Vorläufigen Stand eines jeweiligen Irrtums" darstellt. Astrologie ist ein bis auf weiteres nur empirisch fassbares Phänomen. Bei vorurteilsloser Beobachtung kann es erstaunliche Erkenntnisse aufzeigen, wenn es nicht überstrapaziert wird. Dies ist mein Fazit nach einigen Jahren der Beschäftigung mit dieser Materie. Einige Bemerkungen dazu habe ich im Text "Wettervorhersage" zusammengefasst.

Wer heute den Versuch wagt, Astrologie als einen ganz individuellen ErkenntnisWeg zu versuchen, muss einen hohen Grad an persönlicher geistiger Freiheit und Selbstbewusstsein mitbringen oder entwickeln, da er weder von etablierten Religionen noch von gesellschaftlicher oder wissenschaftlicher Seite Konsens oder gar Hilfe erwarten darf. Astrologie ist ein ganz persönliches Abenteuer. Ein ErkenntnisWeg, der selbstständig und mit der Fähigkeit zur kritischen Einordnung gegangen werden muss. Der Lohn liegt in einem stärkeren Bewusstsein für die eigenen Werte, die eigenen Stärken und Schwächen, was wiederum eine souveränere Bewegungen in den Zwängen und Schablonen unserer Welt ermöglicht. Wer dagegen persönliche Versuche mit einem astrologischen Erkenntnisweg ablehnt, setzt sich dem Verdacht aus, eine Gleichschaltung und bedingungslose Instrumentalisierung der Menschen im Auge zu haben. Nach meiner Erfahrung ist allerdings in den meisten Fällen die Ablehnung eines astrologischen ErkenntnisWeges in schlichter Ignoranz begründet. Das alte "Was nicht sein kann, das nicht sein darf." Ich stehe unserer abendländischen Religion und Kultur sehr positiv gegenüber und bin wie jeder Mensch fasziniert von den Errungenschaften der Wissenschaft. Wer jedoch Astrologie aus einem dieser Gebiete heraus diskreditiert, stellt einen Anspruch, den keine menschliche Erkenntnis je wagen sollte, wenn sie sich sich nicht einer unsäglichen Hybris schuldig machen will.

Ich bin an das Thema "Astrologie" vor einigen Jahren völlig unvoreingenommen herangegangen. Die faszinierenden Beobachtungen, die ich seitdem gemacht habe, haben mich veranlasst, mich nun auch mit einigen BilderSerien diesem Thema zu widmen. Egal, was Sie nun von Astrologie halten - vielleicht finden Sie "sich" ja in den Kompositionen wieder. Ob dies gelingt oder nicht - vielleicht verhelfen meine Bilder dem Betrachter immerhin zu ein paar konstruktiven Reflektionen über das eigene SelbstGefühl.