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Wir Götter

Es gibt Gott, Götter und Götzen. Wobei die Abwesenheit des ersten das zweite gebiert und wiederum die Abwesenheit des zweiten das dritte. Nachdem wir Gott für tot erklärt haben, weil wir ihn irriger weise für eine Person hielten (s. "Kunst"), sind wir unversehends in die Position der Götter geschlittert. Zumindest muß es für manchen Menschen in einem Drittland so aussehen. - Wenn ihm klar würde, daß der Gegenwert auch nur einer AluFelge (von dem ganzen Satz, den wir uns kürzlich en passant zulegten), sein Leben durch die Zufuhr von GrundNahrungmitteln über beträchtliche Zeit retten könnte (beim OriginalGott hieß das noch "Mannah").

Wir selbst sehen das natürlich ganz anders, wenn wir in diese Richtung überhaupt zu sehen geneigt oder fähig sind. Und das mit Tradition. Die ProtoTypen der Spezies "Götter" waren ein Pack intriganter Hofschranzen im MittelmeerRaum, deren Häuptling hin und wieder in seinem Zorn über sie nur noch mit Blitz und Donner reagieren konnte. Und so ist es für unseren Olymp ja auch viel interessanter, wo einer unserer Zeuse nun seinen Schniedel spazierengeführt hat, oder, je nach Horizont, wohin Nachbars Lumpi pinkelt. Im Notfall tuts auch ein Bericht über den Sack Reis in China - der stirbt wenigstens nicht. Nur - als Götter gesehen zu werden, lehnen wir kathegorisch ab. Wir als Herren über Leben und Tod? Nö - wir seh´n nur nix.

Und wo Götter ihre Abwesenheit so nachhaltig betonen, entsteht FreiRaum für ihre Subspezies, die Götzen. Womit sich der Kreis schliesst. Es tritt auf die AluFelge in der Rolle des goldenen Kalbs. Und wir tanzen nicht um es, sondern es tanzt um uns; vierfach; mittelquerschnittsbereift. Und wie "ordentliche" Götzen fordern auch AluFelgen Opfer. MenschenOpfer. Und die bekommen sie. Im Sudan und anderswo.

So profan ist Mythologie. Wie in der klassischen Sage. Wie bei den Naturvölkern. Heute schnitzt das keiner mehr in einen Stein. Man schreibt´s ins Netz. Und vielleicht liest das dann in ein paar tausend Jahren wieder einer und gruselt sich, wie archaisch die Zeiten doch waren. Hoffentlich hat der dann gelernt, ein besserer Gott zu sein. Oder hat einen besseren Gott gefunden.

P.S.: Ich besitze AluFelgen. An einem spritsparenden Autochen. Ich spende hier und da. Und behalte "genügend" zurück. Manchmal fallen mir Zusammenhänge ein wie die oben beschriebenen. Und ich bin noch nicht aufgebrochen, die Welt zu retten.