Sinn und Sinnlichkeit - eine Nachbemerkung

Wie am Anfang dieses Exposés erwähnt, wurde ich von der BehördenLeitung des Amtes für Mess- und EichWesen eingeladen, an dem Wettbewerb teilzunehmen. Nach anfänglichem Zögern sagte ich zu. Meine Bedenken bestätigten sich jedoch in vollem Umfang. Über den Inhalt dieser Bedenken bzw. die Entscheidung der Jury abschliessend einige Bemerkungen, die nichts über die objektive Qualität der ausgewählten Arbeit an sich aussagen sollen.

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Links die von der Jury ausgewählte Arbeit von D. Sambo-Richter, Cottbus

Der Stil und Inhalt meines Entwurfs richtete sich aus zwei Gründen an die Mitarbeiter des Amtes: 1. Sie waren es, die mich eingeladen hatten, diesen Entwurf zu fertigen. 2. Sie werden täglich in dem Gebäude ein und aus gehen. Diesen Kriterien fühlte ich mich verpflichtet. Daher habe ich für die Mitarbeiter und Besucher des Amtes einen Entwurf gefertigt, welcher der sachlichen Nüchternheit von Gebäude und täglicher Arbeit eine sinnlich erfahrbare emotionale Darstellung der fachlichen Inhalte beifügt.

In der siebenköpfigen Jury waren die Mitarbeiter des Amtes jedoch nur durch den BehördenLeiter vertreten. Ansonsten bestand die Jury aus außenstehenden (mehrheitlich Kunst-)"Experten", die nach ihrer Entscheidung das Gebäude wohl kaum noch oder höchst selten betreten werden. Diese "Experten" entschieden sich für einen Entwurf im Stil aktueller modischer KunstStrömung. Es ging um das Prinzip, nicht um die Menschen, die mit der Gestaltung ihres LebensUmfelds existieren müssen. Daher erlaube ich mir aus meiner persönlichen Sicht, die Wahl der Jury als arrogant und inhuman zu bezeichnen. Daß die Entscheidung der Jury damit durchaus zeit - gemäß ist, wird dem Beobachter aktueller Zeitläufte kaum entgangen sein.

Drei AbstimmungsVorgänge der Jury waren notwendig, bis sich auch die letzte, hartnäckig für meinen Entwurf plädierende Stimme dem Zwang zur Einstimmigkeit fügte. Wem sie gehörte, darf vermutet werden. (Ich weiß es). Vielleicht werden wir in Zukunft in einer von jeweiligen "Experten" gestalteten Welt leben. Ich wage zu bezweifeln, daß es uns in dieser Welt "gut" gehen wird - was immer man sich darunter vorstellen mag.

 

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