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Glück & Schaf
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Beim unserem Rundgang über die Frankfurter Buchmesse im Oktober dieses Jahres fiel uns ein kleiner Stand am Rande der großen Verlagspräsentationen auf: Nur ein Buch wurde präsentiert und das vom Autor persönlich. Wer nun aber beim Thema "Selbstverlag" an mehr oder weniger liebevoll produzierten Dilettantismus in Form und Inhalt denkt, wurde hier eines Besseren belehrt: beeindruckende Fotos, originelle Gesamtidee, geschmackvoll professionelles Layout. Wir waren interessiert, ließen uns zu einem freundlichen Gespräch aufhalten und fanden den Autor so "ansprechend" wie sein Werk: | |||
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Umschlag-Ausschnitt. "Monoquestion"-Verlag, ISBN 978-3-905832-15-0 Die 100 Antworten laden ganz unaufdringlich dazu ein, (nicht nur) die Advents- und Weihnachtszeit ganz persönlich ihrem stillen, nachdenklichen Zweck zuzuführen. Denn so viel sei vom Inhalt verraten: die wenigsten der vielen Befragten, egal aus welchem Kulturkreis, egal aus welcher Gesellschaftsschicht reagierten auf die Frage mit einer Antwort, die auf irgend etwas Materielles abzielt. Wir haben auf unserer mehrjährigen Seglerreise ebenfalls viele Menschen aus vielen Nationen kennen gelernt und nicht selten festgestellt: je bescheidener das Boot, um so glücklicher die Menschen, die damit unterwegs waren. In manchen Häfen lagen wir wiederum "Fender an Fender" neben "zig"-Millionen teuren Luxusyachten und konnten beobachten, dass die Angestellten auf diesen Yachten, auch wenn sie vermutlich keinen leichten Job verrichteten, oft einen glücklicheren Eindruck machten als die Millionen und Milliarden "schweren" Besitzer. Es lohnt sich sicher, nicht die ganze Vorweihnachtszeit "kaputt zu stressen", sondern sich die Zeit für ein paar Gedanken über wirkliche "Wichtigkeiten" zu gönnen. Vor Jahren veröffentlichte der Schriftsteller Hans Magnus Enzensberger eine Liste zum Thema "Was ist wahrer Luxus?". Darin geht es noch nicht einmal um irgendwelche esotherischen oder religiösen Werte, sondern um ganz praktische "einfache" Dinge. Ich will versuchen, die Liste wenigstens teilweise aus dem Gedächtnis wiederzugeben: |
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Saubere Luft, sauberes Wasser (in genügender Menge), Stille (kein Lärm), Platz (genügend Lebensraum), genügend Zeit (Muse), soziale Sicherheit, gute soziale Beziehungen. |
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Und der sprichwörtliche "Porsche"? Auch wenn ich
persönlich jedes Solarmobil (nicht wg. "political Correctness"
sondern wirklich aus technischem Interesse) spannender finde, sicher ein
"tolles Auto" - aber der Mensch, der, um das Geld dafür
zu verdienen, keine Zeit mehr für Freunde und Muse hat, lebt sicher nicht
luxuriös. Natürlich ist, wie aufgelistet, soziale Sicherheit ein
erstrebenswertes Gut. Aber wo der Aufwand, diese zu erreichen und zu
sichern aufhört und unkluge Verschwendung eigener Kraft und Zeit für
vermeintlich notwendigen "Luxus" anfängt - darüber hin und
wieder ein wenig nachzudenken, ist sicher ein lohnender (nicht nur)
vorweihnachtlicher "Zeitvertreib". Ich bin froh, dass ich Eltern
hatte, die mir eine Kindheit in materieller Sicherheit aber ohne
"Konsumrausch" ermöglichten. Das war auch für sie nicht immer
leicht - ich sah auch damals bereits an meinen Schulkameraden, was man
alles "haben wollen könnte". Ich bekam dafür gemeinsames
Vorlesen, Hausmusik, eine sorgfältig zusammen gestellte Hausbibliothek,
Grundlagen für ein ethisches Selbstverständnis, angeregte Gespräche
über alles, was "wichtig" erschien, gemeinsame Spaziergänge
und Wanderungen, harmonische Feste und vieles mehr. Nein, auch meine
Eltern waren keine "Eltern-Genies", aber (unter anderem) dafür
werde ich ihnen immer dankbar sein. "Liebe & Kultur"
erscheint mir als passende Formel für dieses wertvolle Geschenk. Daraus
folgernd bin ich der Meinung, dass ein Computerspiel auf dem Gabentisch zu
platzieren sicher nichts mit "Kultur" zu tun hat und gestresst
irgendwelche sonstigen Konsumgüter (wegen denen danach evtl. Ebbe in der
Haushaltskasse herrscht) anzukarren, nichts mit Liebe.
HABEN (egal was und egal zu welchem Preis) macht glücklich!" ist die Quintessenz aller globalen Werbeslogans. "Ein Wohlgefallen allen Menschen, die guten Willens sind!", ist die Weihnachtsbotschaft der Wurzeln unseres Kulturkreises. Der zweite Satz gefällt mir wesentlich besser. Allen, denen es ähnlich ergehen sollte, sende ich ..... (m)ein Weihnachtsschaf:
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Wie diese Idee entstanden ist? Nun - Schafe gibt es hier auf der Halbinsel Eiderstedt wie den sprichwörtlichen "Sand am Meer". Während ich mir überlegte, wie ich vorweihnachtliche Freude darstellen könnte, fiel mir der Merksatz eines Kunstmalers ein, dem ich während meines frühen Werdegangs viel zu verdanken hatte: "Wenn Du mit einem Milchtopf die Freude oder Trauer der Welt darstellen kannst, bist Du auf dem richtigen Weg". Nun habe ich täglich Schafe zur Anschauung vor dem Fenster, also drücke ich mein "Anliegen" eben durch sie bild-metaphorisch aus und hoffe, auch damit auf einem "richtigen Weg" zu sein. In diesem Sinne die besten Wünsche für eine besinnliche und fröhliche Advents- und Weihnachtszeit an alle Besucher dieser Seiten! |