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Die Suche des Unbeschränkten

 

Ein Grund auf´s Meer zu gehen.

Irgendwann war es so weit: Das meiste, was ich in vielen Jahren geschaffen, aufgebaut und angeschafft hatte, wurde von mir nur noch als lästige Behinderung empfunden im Bemühen, der zu sein und das zu tun, was mir, meinem derzeitigen Lebensabschnitt und meiner persönlichen Weiterentwicklung zuträglich und förderlich war. Und doch brauchte es jahrelange Übung und Suche, mir den Blick frei zu arbeiten für geeignete Maßnahmen. Als diese jedoch (ganz anders als je gedacht) fällig wurden, konnte alles ohne Zögern und mit der ruhigen Sicherheit ausgeführt werden, dass es "richtig" war. Jetzt, in dieser Situation und für den Menschen, zu dem ich in all den Jahren geworden bin. Heute lebe ich, ohne zu planen für wie lange, auf einem Segelschiff. Ich habe viele vermeintlichen Notwendigkeiten abgestreift und der tägliche Blick auf die Horizonte, die wir ungebunden durchsegeln ist ein immer wieder neues Sinnbild für einen inneren Prozess, der gerade erst begonnen hat: die Suche nach neuen Horizonten für Seele und Geist. Wenn ich Nachrichten aus Deutschland erhalte, kann ich mich des Eindrucks nicht erwehren, dass ich "mein" Land am liebsten mitnehmen möchte auf meiner Reise. Das geht natürlich, entgegen der Aufforderung im Untertitel dieses Textes, nicht direkt. Also schreibe ich meine Gedanken auf - vielleicht regen sie den Einen oder Anderen an, mich auf meiner geistigen "tour d´horizon" zu begleiten ....

In der Zeitung lese ich das Resultat einer Umfrage, nach der Menschen mit fester Anstellung und mehreren Tausend Euro Nettoeinkommen "ein Gefühl der Unsicherheit und Zukunftsangst" empfinden. Es ist, mit etwas geistiger Distanz betrachtet, auf eine zweifelhafte Art faszinierend, welche Notwendigkeiten sich für einen Menschen ergeben, der sich fügt in das, was Medien, Wirtschaft, Politik und Gesellschaft aktuell als unentbehrlich für eine menschliche Existenz ausgeben. Ein Spektrum von als unabdingbar Bewertetem, in dem jedoch die grundlegendsten geistigen Güter fehlen, ohne die alles andere weder genossen, noch sein Wert wirklich wahrgenommen werden kann. Mit denen jedoch ebenso viele der gesellschaftlich, gar zivilisatorisch zur Wichtigkeit erhobenen Dinge in ihrem Wert stark relativiert werden. Werden sie deshalb nicht propagiert? Wir leben in einer viel erwähnten "Informationsgesellschaft". Immer größere Mengen nicht oder falsch bewerteter Information schadet und verwirrt jedoch mehr, als sie nützt. Ein hoher Level unverarbeiteter Information nutzt in der Praxis einer sinnvollen Lebensführung so viel, wie Kreuzworträtsel-Wissen in der Form "Nebenfluss des Orinocco mit .... Buchstaben". Wann wir uns jedoch auf den Weg von einer Informations- zu einer Geistesgesellschaft machen, bleibt angesichts der Tatsache, dass schlichte materielle Werte noch immer höher bewertet werden, als immaterielle, gar geistige Kenntnisse und Fertigkeiten, fraglich:

 

Der komplette Text erscheint demnächst in der Sammlung "Blaue Lust" als e-book