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Freitag, 08. August 2003 - Lefkas/Insel Lefkas * Wir sind noch immer in der Gegend - es ist sehr hübsch hier und wir haben einige Ausrüster in der Nähe, sodass wir Zugriff auf Kleinteile für einige "Bastelarbeiten" an Bord haben: Zur Zeit ist noch einmal die Bordelektronik dran: "Powerlader" für Lichtmaschine und Landstrom, damit unsere Computer und der Kühlschrank nicht alles wegfressen. Ansonsten ist noch nachzutragen, dass der am 24. Juli angegebene Standort "Vlycho Bay" noch nicht richtig gewürdigt wurde: Eine traumhafte, fast geschlossene Bucht von ca. 1,5 x 2 km Ausdehnung. In der ganzen Bucht erlaubt die Wassertiefe ein Ankern, sodass auch für viele Boote genügend Abstand für Sicherheit und Privatsphäre bleibt. Hier abends auf der Heckterrasse mit Blick auf das spiegelglatte Wasser in einer meist vorhandenen kühlen Brise zu sitzen, die Stille und das Panorama mit hohen Bergen und den Lichtern der verstreut am Ufer stehenden Häuser genießen -  das kommt dem BilderbuchIdeal von "SegelParadies" schon recht nahe.

Unser letzter Aufenthalt in dieser Bucht diente einem Test: In Lefkas freundeten wir uns mit einer echten Griechin an: Schön, klug, liebevoll - eine junge Windhundmischung, die uns einfach adoptierte und tage- und nächtelang geduldig vor unserer Gangway wartete, um gestreichelt zu werden, ab und zu einen Happen zu ergattern und uns mehr und mehr bei unseren Spaziergängen zu begleiten, als hätte sie schon immer "dazu" gehört. Als ein Gewitter kam, holten wir sie an Deck unters Sonnendach, damit sie nicht nass wurde, später sogar ins Ruderhaus. Keine Fremdheit, keine Nervosität. Dann durfte sie nachts auf dem Achterdeck bleiben, tags jedoch setzten wir sie an Land - auch um ihr die Möglichkeit zu geben, ihrer Wege zu gehen; so dringend wollten wir ja eigentlich keine dritte DecksPfote an Bord. Pia, wie wir sie inzwischen getauft hatten, benahm sich weiterhin als "unser Hund" wich plötzlich anderen Menschen, die sie streicheln wollten (sie ist wirklich hübsch) aus, ja - nahm mehr und mehr nicht einmal Leckereien von anderen an. Elisabeth war begeistert - Thomas skeptisch - angetan. Nun gut - ein Test: 2 Tage Ausflug zur Vlycho-Bay und zurück, während wir auf unsere Nachsendepost warteten - dann konnte man weitersehen. Pia benahm sich 2 Tage, wie wenn "Yachthund" ihr zweiter Name wäre. Inklusive erfreut wedelndem Mitfahren im wackligen Dinghi ans Ufer. Als sie eines morgens tief unten am Heck auf der Badeplattform saß (der einzige Teil des Schiffs, den man direkt aus dem Wasser entern kann), war rekonstruierbar, dass Pia von alleine ins Dinghi gesprungen war, um ihr "Geschäft" nicht auf dem Schiff machen zu müssen, dann eben das Dinghi, als niemand mit ihr an Land ruderte,  als Ablage benutzte (macht nichts - ein Eimerchen Seewasser und gut), leider aber beim Versuch, wieder aufs Schiff zurückzuspringen, im Meer landete. Das sportliche Tier schaffte es aber immerhin ums Schiff herumzuschwimmen, setzte sich dann auf die tablett-große Badeplattform und wartete geduldig ohne Winseln und Bellen, bis wir Schlafmützen Stunden später das inzwischen wieder getrocknete Tier an Bord holten. Seehund-Test hiermit bestanden. Wir sind also zu dritt. Heute Abend geht´s zum Tierarzt für Impfungen und Sterilisation (muss sein) und Anfang nächster Woche sind wir nach diesem, technisch und tierisch bedingt, verlängerten Aufenthalt fest entschlossen, wieder ein Stück weiter südwärts zu kommen. Kalamata (s. 24. Juli) wartet.