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"Coming home" – das war der
erste Gedanke, der mir in den Sinn kam, als mich Pastor Hans-Martin
Brombach anrief und um die Gestaltung des ProgrammHefts anfragte. Der
Gedanke hat mich seltsam berührt, habe ich doch in besonderer Weise meine
Kindheit in dieser Kirche verbracht, die damals noch "MethodistenKirche"
hieß. Mein Vater war mit Leidenschaft, Hingabe und Engagement Pastor
dieser Kirche und ein gut Teil dieser Begeisterung teilte sich auch uns
Kindern mit, weshalb wir die MethodistenGemeinde immer auch als Teil
unseres ganz persönlichen Zuhauses empfanden. Gemeinschaft, menschliche
Wärme, Lebendigkeit sind Prädikate, die mir in diesem Zusammenhang
einfallen. Später kam der Stolz auf die Geschichte der Kirche hinzu.
Wurde sie doch von einem Kreis junger Geistlicher, die man im positivsten
Sinne als Revolutionäre bezeichnen kann, im England des 18. Jahrhunderts
gegründet: Statt der Bewahrung von KirchenPfründen und StatusDenken war
ihnen geistliches Engagement und methodisches BibelStudium wichtiger, was
ihnen dann auch den Spitznamen "Methodists" eintrug, der ja
später der ganzen GlaubensGemeinschaft ihren Namen gab. Auch das
international Beispiel gebende soziale Engagement dieser Gruppe strahlt
noch heute als Ruhmesblatt aus den Anfängen der methodistischen
Gemeinschaft heraus. Durch die Verbindung zu den USA bereicherten viele
Kontakte den nicht unbeträchtlichen Besucher- und FreundesKreis meines
Elternhauses, was zur Folge hatte, dass ich die englische Sprache fast
spielerisch erlernte, da sie mir von klein auf vertraut war.
Als ich, bedingt durch den Tod meines Vaters, relativ früh das Elternhaus verließ, kamen viele neue Sichtweisen zu dem methodistischen Erbe hinzu. Die Beschäftigung mit klassischer und zeitgenössischer Philosophie, die Neugierde auf andere KirchenFormen, später auch ReligionsFormen, erweiterten meinen geistigen und geistlichen Gesichtskreis, verdeutlichten mir aber auch stets, welche besondere Stellung der Evangelische Methodismus im geistigen und geistlichen GesamtSpektrum ethisch und spirituell motivierter Gemeinschaften hat oder doch haben könnte. Die Gefahr, dass der Schwung einer ursprünglichen Begeisterung etwas erlahmt und einer Annäherung an andere Formen Platz macht, liegt in jeder Bewegung. Und doch könnte der Evangelische Methodismus nach meiner Meinung gerade heute aus der Geschichte seiner Entstehung heraus eine ganz besondere Rolle in unserer Gesellschaft spielen. Vor nicht allzu langer Zeit rief die zeitgenössische Philosophie das "Ende des humanistischen Zeitalters" aus und einige Kreise postulieren gar das "Ende der Metaphysik". Wenn man das "Hauen und Stechen" quer durch die Gesellschaften aller Länder beobachtet, den Verlust von Werten, die zunehmende Kälte im Umgang der Menschen und wenn man das immer zynischere und zunehmend mechanistische MenschenBild unserer Tage betrachtet, scheinen diese Entwicklungen den deprimierendsten Prognosen recht zu geben. Und gerade angesichts dieser Entwicklungen sehe ich einer Kirche, die aus dem Geist der Gemeinschaft und der Brüder- (und natürlich auch Schwester-)lichkeit entstand, eine ganz besondere Rolle zuwachsen. Vorausgesetzt, sie ist bereit, das Erbe ihrer Geschichte ernst- und anzunehmen. Die MethodistenKirche war in ihren Anfängen mitten in der Frühzeit der Industrialisierung eine Kirche der unterprivilegierten ArbeiterSchichten und aufgeklärter Reformer, was eine besondere Form der Loyalität und Verbundenheit entstehen ließ. Vor allem diese Qualität macht für mich noch heute einen wesentlichen Teil des Geistes aus, in dem ich den Evangelischen Methodismus sehe. Ein wichtiges Instrument des Ausdrucks dieser Werte war stets der gemeinsame Gesang und die liebevolle musikalische Umrahmung der Versammlungen und GottesDienste. Noch heute meine ich den kräftigen Bass meines Vaters zu hören, wenn ich wieder einmal die seit der Kindheit vertrauten Kirchenlieder singe und ich freue mich an meinem Bruder, Hans Weisenberger, der beruflich in die FußStapfen unseres Vaters getreten ist, wenn ich ihn bei gelegentlichen Besuchen vor der Gemeinde stehen sehe und die Anweisung des KirchenGründers John Wesley so recht auf ihn zu passen scheint: "Singe frisch und mutig!". Ich wünsche allen, die sich dem Evangelischen Methodismus verbunden fühlen, dass der Geist engagierter Gemeinschaft immer wieder in stärkender Weise seinen Ausdruck findet in einem gemeinsamen "frischen und mutigen" Gesang – zur gegenseitigen Erbauung und "Soli Deo Gloria". Im Mai 2002 Thomas Weisenberger
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- Was mich seit vielen Jahren wundert: Mitten im "Multimedia-Zeitalter" existiert seit vielen Jahren ein mit großem Aufwand produzierter abendfüllender SpielFilm über das Leben des KirchenGründers John Wesley und die Entstehung der MethodistenKirche in England. Der Film wird nie gezeigt, da er (noch?) nicht ins Deutsche synchronisiert ist und anscheinend kaum jemand von seiner Existenz weiß. Warum dies so ist, ist mir ein Rätsel, ebenso warum der Film darüber hinaus nicht als Video verfügbar ist. Beides wäre mit heutigen Mitteln ohne großen Aufwand zu realisieren (was für jede BilligSerie im Fernsehen recht ist, sollte hier doch wirklich "billig" sein?). Vielen Menschen könnte auf diese Weise der Ursprung und die Geschichte der Kirche auf schöne Weise vermittelt werden (?). Wenn dies jemanden interessiert, wende er/sie sich an meinen Bruder, Pastor Hans Weisenberger (er bewahrt eine Kopie des Films auf) oder an mich. Bei der Realisierung des Projekts wäre ich unter Umständen bereit, mitzuarbeiten (Script, Tontechnik, Bildbearbeitung, Filmschnitt etc.). Zumindest eine synchronisierte VideoFassung wäre zwar mit Arbeit und (vergleichsweise geringen) Kosten verbunden, aber durch Computer-SchnittSysteme heutzutage relativ problemlos realisierbar. | |||
- ganz persönlich: am Konferenz-Samstag heiraten meine langjährige Freundin Elisabeth und ich. Sie ist BezirksKantorin an der Evangelischen Kirche Dinkelsbühl und leitet u.a. 5 Chöre, veranstaltet und gibt Konzerte im kirchlichen Rahmen, komponiert und schult NachwuchsMusiker. Wenn das nicht zum KonferenzMotto passt...... | |||