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Bericht der Fränkischen LandesZeitung:

nadir.JPG (18248 Byte)

 

Nach dem Aufenthalt in einer Hamburger Praxisklinik-Hoffnung für einen kleinen bosnischen Jungen:

Nadir Hairo entdeckt die Welt auf eigenen Füßen

Weisenberger brachte Mutter und Sohn wieder nach Dinkelsbühl - Junge Familien gesucht - Benefizkonzert

DINKELSBÜHL (sh) - Hoffnung für den fünfeinhalbjährigen Nadir Hajro aus Sarajewo: Als der kleine bosnische Junge am Abend des 27. Juli in Dinkelsbühl ankam, konnte er nicht laufen. Von einer Operation war die Rede. Fünf Wochen später kann Nadir an der Hand seiner Mutter Enisa Hajro langsam gehen.

Möglich gemacht haben dies viele spontane Helfer und die Aktion WI.R (Wirken in der Realität - Hilfe für Kin- der in/aus Krisengebieten). Als der Dinkeisbühler Maler Thomas Weisenberger im vergangenen Dezember die Aktion anregte, dachte er auch an die Tradition der ,,Kinderzeche", mit der die sagenhafte Errettung der Stadt im 3o-jährigen Krieg gefeiert wird. W.I.R will in einer beispielhaften Aktion zeigen, daß mit Eigeninitiative und unbürokratischem Handeln geholfen werden kann. Und wenn es auch vorerst ,nur' ein Kind ist, das ,da rausgeholt' werden konnte - auch einzelne Gesten wirken." Nadir Hajro hat dies schon viel geholfen. Nach den ersten Untersuchungen in der Hamburger Praxisklinik Mümmelsmannsberg war bereits klar, daß eine große Operation nur schaden würde. Nötig waren lediglich zwei kleine Schnitte in der Leistengegend, Schuhe mit Spezialeinlagen, Schwimmen und viele, viele Übungen. Nachdem die Hamburger Arzte mit Dr: Jochum an der Spitze zusammen mit Nadir und Enisa Hajro das Optimale erreicht hatten, konnte Weisenberger die beiden am Mittwoch wieder nach Dinkelsbühl holen. Wegen verschiedener Staus dauerte die Fahrt bis in den Abend. Froh waren die drei, daß ein Dinkeisbühler Autohaus einen komfortablen Pkw zur Verfügung gestellt hatte. - Nach einigen Tagen des Einlebens werden Physiotherapeuten mit Nadir weiter üben. Der oberste Grundsatz heißt Hilfe zur Selbsthilfe. Nadir, seine Mutter und sein Vater, der in Sarajewo geblieben ist, sollen auch daheim üben können. In Dinkelsbühl leben Mutter und Sohn in einer kleinen Wohnung. In Hamburg war es Nadir manchmal langweilig. Spielkameraden fehlten. Thomas Weisenberger wäre deshalb froh, wenn junge Familien Nadir und Enisa Hajro den Aufenthalt in Dinkelsbühl ein wenig kurzweiliger gestalten könnten. Vielleicht findet sich auch ein Zahnarzt, der das Notwendigste wieder in Ordnung bringt. Weisenberger: ,,In Sarajewo ist dies unmöglich." Auch wenn Enisa Hajro Heimweh hat, werden sie und ihr Sohn noch einige Wochen in Dinkelsbühl bleiben. Zur Unterstützung der Hilfiaktion findet am Samstag, 10. September, im Großen Schrannensaal die ,,1. Dinkeisbühler Rock'n Roll Benefizveran- staltung" mit den ,,Thunderbirds" und der Rock'n Roll Gruppe einer Tanzschule statt. Für - Bürgermeister Dr. Jürgen Walchshöfer setzt hier jedes Mitmachen, jeder persönliche Einsatz zur Linderung von Not und Leid, weitere Zeichen und vervielfältigt die Hilfe und die Chancen zum Überwinden der Elendszustände. Viereinhalb Wochen war Nadir Hajro (Mitte) in einer Hamburger Klinik. Jetzt ist er wieder in Diflkelsbühl. Seine Mutter Enisa Hairo (li.) und Thomas Weisenberger (re.) von WI.R sind mit dem bisher Erreichten zufrieden. Foto: Haberl