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GESTEN UND BEWEGUNGEN

Subjektive Gedanken zu Bürgertum, Anarchismus, Mythen und erweitertem Kunstbegriff.

(Tip: Dieser Text ist relativ lang - bei Interesse gehen Sie offline zum Lesen, oder speichern ihn ab)

Vorbemerkung: Man kann die Kinderzeche als festliches Ereignis begehen, wie es von vielen Dinkelsbühlem jährlich zelebriert wird, oder man kann sie über sich ergehen lassen, wie es auch einige tun. Ich selbst habe mir über die Jahre so viel Distanz bewahrt, wie ich sie als Beobachter benötige und so viel positive Zugewandtheit entwickelt, meine Resultate und Sichtweisen aus dieser Haltung konstruktiv und eigenständig darzustellen. Ich habe in der Kinderzeche Ansätze zu Integration und Offenheit gefunden und möchte diese aus meiner Sicht und in Bezug zu meiner Arbeit darstellen. Es würde mich freuen, wenn der folgende Text nicht als Imperativ sondern in diesem Sinn verstanden wird.

  Mit etwas ,,Schadenfreude" einiger Seiten wurde vor ein paar Jahren festgestellt, daß die Geschichte des Kinderzechfestspiels gar nicht ,,wahr" ist. Eine wunderbare Aufwertung. Warum? Weil ein Mythos allemal mehr ist als ,,Historie". Zur Zeit feiert die Presse einige Erkenntnisse wissenschaftlich gebildeter, aufklärerisch enthusiasmierter Wissenschaftler, die wieder einmal Beweise dafür abliefern, daß der historische Jesus wohl auch nicht ganz ,,wahr" sein könnte. Das ändert nur etwas für ausschliesslich symptomatisch denkende Menschen, für die das faktisch Greifbare über allem als ungreifbar abgelehnten Mythos steht. Ansonsten ist es für die aktuelle Lebendigkeit von Mythen so ,,wurscht", wie die Frage, ob Paulus Eselssalami mochte, oder wieviele Engel auf den Kopf einer Stecknadel passen (. ich weiß: . . .der Kontext...). Die Aufklärung hat sich selbst zum ,,Glaubensbekenntnis" erhoben und stellt inquisitorisch die Gretchenfrage: ,,Wie hältst du es mit Mythen?". Die Frage stellt sich mir persönlich so dringend, wie die nach Protestantismus/Katholizismus - für manche anscheinend die Gretchenfrage der Kinderzeche: Mythos und Aufklärung sind mir zwei Seiten der gleichen Münze. Daraus folgert auch meine Einstellung: Mythen leben weniger aus einer historischen Beweislage, sondern aus der Vitalität ihrer  Inhalte und eben daraus, ob diese Inhalte für einen Kreis von Menschen leb- und damit erlebbar sind.

So sind nun also die Protestanten Urheber der Kinderzeche,  was recht erfreulich ist:  - Weil sie in diesem Fall über ihren eigenen Schatten gesprungen sind und ganz ökumenisch etwas grund- ,,katholisches" geschaffen haben: Eben einen vitalen Mythos. In diesem sind in der Kinderzeche menschliche Erfahrungen, Wünsche und Wertvorstellungen zusammengeflossen - eben alles, was einen Mythos erst zu einem solchen macht. Und mit aus diesem Grund ,,lebt" die Kinderzeche noch heute so äusserst vital. Ein schöner Grund, die lokale Gretchenfrage ,,at acta" zu legen, nachdem die geschichtlichen Hintergründe verdienstvoll vom Chronisten geklärt worden sind. (?) Und welches Spektrum bietet diese Kinderzeche: Angefangen vom ältesten Bestandteil, den Bläserbuben in ihren aufwendigen Uniformen über die biedermeierlich - bürgerlichen Gruppen bis zum Festspiel. Jeder dieser Bestandteile symbolisiert seine eigene Wertvorstellung.

Als der am offensichtlichsten konstruierte Bestandteil und damit als der Teil der Kinderzeche, der am komplexesten Wertvorstellungen abstrahiert und darstellt, fand das Festspiel mein näheres Interesse. Als ich nun den Text des Festspiels durchlas, klang mir ein Tenor an, der mich an einen ganz anderen Text erinnerte: ,,Was soll nicht alles meine Sache sein - die Sache des Volkes, des Fürsten, des Vaterlandes, endlich die Sache des Geistes und tausend andere Sachen. Nur Meine Sache soll niemals Meine Sache sein." Diese Sätze stammen aus der philosophischen Begründung des ,,Individuellen Anarchismus" (1845) von ,,Max Stirner", der zum Kreis der sog. ,,Linkshegelianer" des Vormärz gezählt wird. 50 Jahre später scheint der Verfasser des Festspiels von diesem Grundgedanken einer individuell gewählten Unmittelbarkeit moralischer Selbstbestimmung und Verantwortung inspiriert worden zu sein. Er hat diesen Gedanken - ganz Kind seiner Zeit - mit den Idealen der damals beginnenden sogenannten ,,bürgerlichen Fluchtbewegungen" verbunden, welche die Suche persönlichen Glücks und Wohlergehens ausserhalb der als marode und dekadent empfundenen Moderne ansiedelten. So berufen sich denn auch die Räte des Festspiels in ihrer Entscheidung auf den misslichen Zustand in Politik, Staat und Ge- sellschaft. Sie verweisen auf die unmittelbare Verantwortung für die individuelle Stadtgemeinschaft, die "Heimat" und sind dafür bereit, sich neben der Staats- auch über die Kirchenräson hinwegzusetzen. (...ein jeder sorge für sein Seelenheil..). Zusammengefasst: Bürgerlich- liberaler, ,,individueller" Anarchismus. Eine stolze Geste. Und wie ich in 15 Jahren erleben konnte, nicht nur eine Geste. Ob nun in dieser Detailliertheit jedem bewusst, macht dieser Tenor sicher einen Teil der Lebendigkeit im Gesamtbewusstsein der Bevölkerung beim Bezug zu "ihrer" Kinderzeche aus. Zu wirklichem Selbstbewusstsein gehört jedoch immer auch, wie der Name sagt, Bewusstsein um das ,,Selbst", seiner Ursprünge und Motivationen, um einen souveränen, gelassenen Umgang mit den Inhalten und ihrer Ausführung zu ermöglichen. Das beinhaltet jedoch mehr, als die Klärung geschichticher Sachverhalte. Ich werde auf diesen Punkt später noch einmal zurückkommen.

Den angestrengten Überlegungen über die Ethik individueller Verantwortung werden im Spiel nun zwei weitere Elemente hinzugefügt: der unschuldig spontane Charme der Kinder als ,,Zukunftsträger" und die Kreativität einer überzeugten Idee in Person der Kinderlore, die diese Kinder anführt. Ich habe die Figur der Kinderlore ihrer bekannteren Cousine, der ,,Jungfrau von Orleans", speziell in der Schillerschen Version (weil deren Einflüsse in die Entstehungszeit des Festspiels passen), gegenübergestellt. Die Vision der einen wurde zur psychologisch einfühlsamen Idee der anderen, ausgeführt aber dennoch in ,,Treu und Glauben". Treue zum Gemeinwesen, Glaube an humanistische Grundideale. Sie setzt ihre für die (Spiel-) Zeit ganz und gar unkonventionelle Idee um, nachdem sie darlegen konnte, daß sie in einem ,,vernetzt"- konstruktiven Kontext entstanden ist. Die Jungfrau in den Zeiten der Aufklärung. Sie wirkt nicht mehr visionär inspirierte ,,Wunder", sondern setzt einen inspiriert - kreativen Plan um. Dafür bleibt ihr manches Unbill ihrer Cousine er- spart: sie realisiert ihre Pläne im Kontext mit den Räten, muß in deren ,,Geschäft" somit nicht aktiv eingreifen, sondern kann auf ihrer eigenen Ebene bleiben und anstatt in den Mühlen politischer Intrigen und persönlicher Anfechtungen zuletzt auf dem Scheiterhaufen zu enden, steht die Figur der Kinderlore am Ende des Festspiels als Symbol für eine inspirierte, kreativ-pragmatische ProblemLösung. Statt visionärem ,,Sturm und Drang" Kreativität, die sich, zwar engagiert, dennoch eine gewisse Unabhängigkeit bewahren kann. Eine freundliche Wandlung. Keine tragische Heldin, sondern machtferne Courage, die sich mit Verständnis für die Verhältnisse und mit ihren individuellen Mitteln ins Ganze einbringt. Der Grund, warum sie meine Lieblingsfigur im Festspiel ist: Die so charakterisierte Kinderlore hat viel gemein mit meinem Verständnis von künstlerischer Betätigung.

Kein Bild hat je die Welt verändert, aber oft die Zeitläufte verständnisvoll begleitet und in subtil - eigenständiger Sicht dargestellt. Das hieß für mich am Anfang meiner Arbeit in Dinkelsbühl, daß weder meine bisherigen Experimente, noch der ,,althergebrachte" semi-,,altmeisterliche" Darstellungsstil einer Be- schäftigung mit Dinkelsbühl gerecht werden konnte. Meine Antwort nach einigen Jahren Leben und Arbeiten in der Stadt hieß: ,,Dinkelsbühl - Bilder über Verwurzelungen" - in gewachsenen Traditionen, bürgerlichem Denken und Handeln, und in sozialen Beziehungen. Eng, aber auch heimatlich, stark strukturiert, aber auch Halt gebend. Der Zuspruch, den die Gestaltungen im Kunstkalender der Sparkasse erfuhren, bestätigte meine Aussage. Ausdruck einer kulturellen Wertvorsteltung anhand der Darstellung symbolischer Gegenständlichkeit. Nach dem gleichen Grundsatz entwickelte ich meine, mitunter auch ironischen, ,,Bilder über Musik", mit denen ich weit ,,ber die Grenzen Dinkelsbühls und Europas hinaus Menschen ansprechen konnte, wodurch ich die Chance bekam, das ,,Kinderlore - Prinzip" auch auf ganz anderen Gebieten zu emroben: freundlich zugewandte, aber nicht kritiklose, sondern subtil aussagende, begleitende Arbeit im Auftrag weitsichtiger Wirtschaftsuntemehmen. Die ,,Quittung" dieser Arbeitsweise war größtmögliche Freiheit bei der Erarbeitung der Projekte und eine sehr positive Bewertung durch Auftraggeber und Presse. Die darauf folgenden freien Konzepte waren in gewisser Weise auch wieder Konzepte, die mit meiner direkten Umgebung und in Vorausschau mittelbar auch mit der Kinderzeche korrespondierten:

,,MESSAGES", ein Konzept über die übe tragbare Bedeutung von Nachricht und hintergründiger Botschaft, entwickelt aus den Projekten für die internationale Telekommunikationsmesse in Genf und die Arbeit für EDS, den weltweit größten Datenverarbeiter. Und was hat das mit Dinkelsbühl zu tun? Nun- auch hier gibt es als ,,Nachricht" die Kinderzeche mit all den direkt wahrnehmbaren Gesten und eine hintergründige ,,Botschaft", das heißt, die Gmndhaltung und die Überzeugungen, die in dem allem symbolisiert werden. -

,,SCHACHPARABELN". Ich habe das Konzept ,,Messages" auf eine vordergründig gegenständliche Ebene gebracht: wie in der Fabel zum Beispiel ein Fuchs plötzlich reden kann, können meine Schachfiguren ganz unkonventionelle, symbolische Dinge ,,tun". Was ,,können" die Bestandteile der Kinderzeche, für welche Botschaft stehen sie? Manchen meiner Bilder aus dieser Serie habe ich andeutungsweise in Ausstellungen bereits Themen und Figuren der Kinderzeche gegenübergestellt. - ,,ENGEL (über unsere besten Möglichkei- ten)". Die Schar der Kinder- Engel im Festspiel. In dieser Serie entstand unter anderen ein Bild, das inzwischen auch als Kunstdruck in vielen Wohnungen hängt: ,,Das verlorene Land der Kindheit". Symbolisch für die Fähigkeiten von Kindern, die viele Menschen wie altes Spielzeug auf den ,,Dachboden" ihres Lebens gelegt haben: Begeisterungsfähigkeit, Spontaneität, Unschuld der Empfindungen - alles was die Kinder zu ,,Engeln" macht und was Viele im Kampf um das ,,Erwachsenwerden" glauben, verloren zu haben.

Danach wurde meine Arbeit wieder qanz konkret und ausschliesslich Dinkelsbhl  gewidmet: Ganz bewusst als Vorzeichen zu meiner Arbeit über die Kinderzeche initiierte ich das Projekt W.I.R.. Wie in meiner üblichen Arbeit die Bilder für eine hintergründige Aussage stehen, stand hier eine ,,gegenständliche" Aktion statt der Bilder im Vordergrund. (Eingeschobene Bemerkung, da mich schon viele Interessenten auf mein Verhältnis zum ,,übertragenen Kunstbegriff" angesprochen haben: Diese Aktion war in Konzeption und Ausführung mein Stil einer ,,Fluxus"- Aktion, die nicht mehr mit Bildern, sondern mit durchdachter Aktion Inhalte ,,darstellt". Meine ganze Arbeit begreife ich als eine solche Aktion, weshalb es mir im Stil der Bilder auch mehr darauf ankommt, jeweils Iokal-äquivalent, als ,,kunstmodisch aktuell" zu artikulieren.

Obwohl ich viel Zeit, Kraft und das Einkommen mehrerer Jahre in das W.I.R- Projekt investierte, lernte ich neben viel Unterstützung und Verständnis auch die provinzielle ,,Schattenseite" Dinkelsbühls kennen. Vielleicht gerade weil manche ahnten, daß das Konzept weniger mit Bosnien, als vielmehr mit dem ideellen Selbstverständnis in Dinkelsbühl zu tun hatte. Daß die Darstellung der Anfrage durch ein bosnisches Kind ,,gestaltet" wurde, war eher zufällig. Dieses Kind brauchte eben gerade Hilfe und ich hatte u.a. in ZDF und Auswärtigem Amt potente Mitstreiter. Der inhaltliche Kern der Aktion war jedoch Dinkelsbühl gewidmet > Der kleine Nadir aus Sarajevo, der Hilfe brauchte. Ein Kind als Symbol für die Frage nach überregionalem Denken, als Frage nach der Übertragbarkeit der Inhalte in der Kinderzeche, als Anregung für eine freundliche Öffnung. Ein Kind, das Hilfe braucht und das ich ,,mitten" nach Dinkelsbühl brachte. Ein Kind als Symbol für die Frage nach konkretem Handeln (W.l.R - Wirken In der Realität). Ich habe oben den souveränen Umgang mit den Inhalten der Kinderzeche angesprochen. Die Kinderzeche ist im Kern kein Nachspielen einer historischen Situation, sie stellt noch immer aktuelle Wertvorstellungen dar. Selbstbehauptung und - Bewusstsein der bürgerlichen Mittelschicht, Abgrenzung gegen modisch- schnellebige Strömungen, Bewahrung tradierter Werte und doch Offenheit für kreative Lösungen. Und hier liegt der Ansatzpunkt für den Titel, den ich über die Arbeiten für den aktuellen ,,Kinderzech" - Kunstkalender stelle:

"GESTEN UND BEWEGUNGEN" : Wo ist die Kinderzeche, wo ist das Selbstverständnis in Dinkelsbühl eine Geste, die Bestehendes darstellt und wo entsteht daraus Bewegung. Die Kinderzeche als Darstellung von Selbstbewusstsein im Ausdruck von bürgerlich- liberalem Anarchismus. Das ist eine stolze, aber auch eine verpflichtende Geste. Wer sich selbstbewusst abgrenzt, sollte auch eine Öffnung und Integrierung aufgrund eigener Intensionen pflegen: Zuerst nach innen: es bestehen genügend Ansatzpunkte für verschiedenste gesellschaftliche Gruppen. Ob diese nun zum Beispiel für ”kologisch-alternativ Denkende im nachvollziehbaren Ansatz der ,,B'irgerlichen Fluchtbewegungen" liegen (auf deren gedanklichen Ansatz auch die heutigen Bewegungen teilweise zurückgehen), ob es die sozialen, kreativen oder eben die bewahrenden Elemente sind. Bei genauer Lesung des Festspiel- Wortlauts und Untersuchung der Wurzeln und Einflüsse seiner Entstehung ergibt sich ein breites Spektrum aktueller und vitaler Bezüge. Ich denke, eine Gesellschaft lebt auch durch das gemeinsame Erleben wiederkehrender Rituale. Die Kinderzeche könnte hier ganz aktuell eine wichtige integrierende Funktion beinhalten. Im Weiteren jedoch auch nach aussen: Die Kinderzeche hat viel positiven Symbolgehalt. Selbstbewusst und kreativ dargestellt, könnte er der Aussenwirkung der Stadt neue positive Akzente geben, deren Rückwirkung auch für die Stadt wieder neue Impulse ergeben könnte. Wird die Kinderzeche nur als ,,gewesene" Geste, die bewahrt wird oder auch als ,,wert - volle" Bewegung, die lebendig integriert, gesehen und gelebt? Meine Darstellungen im Kunstkalender der Sparkasse sollen aus meiner Intension heraus als Symbol für ,,Geste und Bewegung" stehen. Beides kann Teil des vielfältigen Spektrums der Kinderzeche sein. Und ich denke, daß dem Gedanken einer Bereicherung und Vitalisierung der Kinderzeche, in welcher Form auch immer (,,W.l.R" war ein Vorschlag) jeder, der gerne in Dinkelsbühl lebt, einen positiven Impuls abgewinnen kann.

Als ich anfing, in Dinkelsbühl zu arbeiten, habe ich mir als Auf-/ Vor-gabe das Konzept gestellt, diese Stadt und die Menschen freundlich zu begleiten. Zum einen mit Bildern, die stets dann entstanden, wenn ich durch Verständnis etwas ,,begriffen" zu haben glaubte und dann in einem Stil, der einen Zugang im ,,Hier und Jetzt" schuf. Zum anderen in der parallelen Weiterentwicklung meiner Grundlagen und Hintergründe. Das führte zu Konzepten, die weit über Dinkelsbühl hinausreichten, zu Bildern, die in Stil und Inhalt in Dinkelsbühl (im ,,ersten Augenblick") nicht ,,jedermanns Sache" waren, aber doch auch meine Gesamtarbeit strukturierten und beeinflussten - und damit auch wieder meine Arbeit fr und über Dinkelsbühl. Ob es die anfänglichen Dinkelsbühl- Bilder ,,Verwurzelungen" waren, ob es der Versuch war, neue Impulse anzubieten auf so verschiedenen Ebenen wie der Initiierung des Jazz-Fests, dem Projekt W.l.R, oder dem Prinzip, alles, was ich erarbeite, zuerst einmal in Dinkelsbühl persönlich vorzustellen. Aus aktuellem Anlass nun eine  Reihe von Bildern zur Kinderzeche. Gestaltet in diesem Jahr, wie ich es für Anlass und Ort als äquivalent empfinde und mit einer ,,Überschrift", welche die Intension der Arbeit andeutet und die ich in diesem Text erläutern wollte. Nicht, weil ich meine Ideen als ,,ultima ratio" empfinde, sondern weil ein bewußter gedanklicher Hintergrund die Basis meiner Arbeit ist. Dieser Hintergrund bewahrt mich (nicht nur) im gegenständlichen Teil meiner Arbeit davor, etwas ,,einfach abzumalen". Ich hoffe, die Bilder und Texte wirken in der Richtung dieser Intension. Es kann "Kunst" sein, ein Bild zu malen. Oder es anzuschauen. Oder ein Fest zu feiern. Wichtig ist das Bewuátsein für die zugrundeliegenden Wertvorstellungen und ihre Umsetzung - in welcher Form auch immer.